Perfektionismus loslassen - Sei nicht perfekt, sei echt!
Gerade als Mama wollen wir alles richtig machen – weil wir in unserer Erziehung als Frauen meist sowieso schon auf optimale Leistung getrimmt wurden. Doch die einzige Belohnung fürs perfekt sein wollen sind innere Erschöpfung und Frust. Hier erfährst du, wie du dich von diesem überholten Anspruch verabschiedest und beginnst, echt statt perfekt zu sein.
Perfektionismus: Dein ständiger Begleiter?
Kennst du den Gedanken, für deine Kinder alles richtig machen zu wollen? Fragst du dich oft, was andere gerade von dir denken? Hast du den Anspruch, überall – von der Familie bis zum Job – dein Bestes zu geben? Dann bist du nicht allein. Viele von uns Frauen leiden unter dem Druck, alles perfekt machen zu wollen. Warum? Weil wir immer wieder vermittelt bekommen haben, maximal selbstkritisch zu sein und in allen Bereichen perfekte Leistungen abzuliefern.
Doch spätestens mit dem Start ins Mamaleben wird dieser Anspruch zur Mission Impossible. Zwischen Windeln, Wutausbrüchen und Work-Meetings bleibt kaum Zeit, alles perfekt zu managen – und die Gefahr steigt, dass dein eigener Anspruch dich in die Erschöpfung treibt.
Die gute Nachricht: Weder deine Kinder noch sonst irgendjemand brauchen deine Perfektion. Was sie brauchen, ist eine Mama, die authentisch, entspannt und für sich selbst sorgt. Denn nur, wenn es dir gut geht, kannst du ein gutes Gefühl für deine eigenen Grenzen entwickeln. Du entscheidest dann mit mehr Ruhe, was du gern für dich und andere tun möchtest – und was du heute einfach mal weglässt.
„Das Leben wird leichter, wenn wir uns entscheiden, gut genug zu sein, anstatt perfekt sein zu wollen.“ – Rachel Hollis
Neue Gedanken für mehr Gelassenheit
Was mir dabei immer sehr gut hilft, sind Fragen wie diese, dich ich mir immer wieder selbst stelle:
Wo bin ich lieber zu Gast: Bei einer Freundin, die ihr Wohnzimmer noch schnell perfekt aufgeräumt hat, aber während unseres Gesprächs ziemlich gestresst wirkt? Oder bei einer Freundin, in deren Wohnzimmer Wäscheberge und Spielsachen liegen, die aber eine innere Gelassenheit ausstrahlt?
Was ist besser für meine Familie: Eine Mama, die es allen recht macht, nach 17 Uhr aber bei jeder Kleinigkeit gereizt reagiert? (So wie ich an meinen weniger glorreichen Tagen..) Oder eine Frau, die bei manchen Wünschen auch gelassen Nein sagt, wenn sie gerade Zeit für sich braucht – abends aber noch genug Energie hat, um gemeinsam zu kuscheln und zu lachen?
Mein Geheimnis, das ich in den letzten Jahren entdeckt habe: Jedes Mal, wenn ich merke, dass ich von anderen gar keine Perfektion erwarte, bekomme ich selbst ein kleines Stück mehr das Gefühl, nicht perfekt sein zu müssen. Frei nach dem Motto: Was ich von anderen nicht fordere, brauche ich auch nicht von mir zu verlangen.
Dabei helfen mir auch befreiende Gedanken wie diese:
- Perfektion kostet zu viel Zeit – meist reicht es, Aufgaben zu 80% zu erledigen.
- Ich darf auch mit halber Kraft gute Ergebnisse erzielen.
- Mein Wert hängt nicht davon ab, perfekt zu sein.
Du musst dich an diese Perspektive erst noch gewöhnen? Das ist ganz normal und braucht etwas Zeit. Damit es noch mehr Spaß macht hier mein Geheim-Tipp:
„Lass los, wer du denkst, dass du sein sollst, und umarme, wer du bist.“ – Brené Brown
So wird's für alle leichter: Teile deine neue Gelassenheit mit anderen Mamas
Natürlich können wir nicht von einem Tag zum anderen unser Denken ändern. Es braucht Zeit, dich an diese neue, selbstfürsorgliche Haltung zu gewöhnen. Damit es dir leicher fällt und noch mehr Spaß macht, hier mein ultimativer Tipp: Hör auf, mit anderen Mamas darum zu wetteifern, wer nachts um 2 Uhr die perfektere Torte für den Schulbasar gebacken hat. Dreh den Spieß einfach um und erzähle stattdessen, wie du dir das Mama-Leben einfacher machst. Warum nicht eine Torte vom Bäcker holen und währenddessen lieber eher schlafen gehen? Damit immer mehr von uns Frauen beginnen, lieber echt als perfekt sein zu wollen.
Du bist genug, genau so wie du bist
Perfektionismus ist wie ein schwerer Rucksack, der vielen von uns viel zu lange zugemutet wurde. Du darfst ihn ganz bewusst stehen lassen. Denn du bist genug. Auch ohne perfekte Torte, perfektes Wohnzimmer oder perfekte Work-Life-Balance. Dein Leben darf leicht sein – und das Beste daran: Du darfst es dir erlauben, weniger zu tun und mehr zu genießen.
Ich hoffe, dass diese Gedanken dir Mut machen, immer öfters die Perspektive zu wechseln und ganz bewusst zu entscheiden, was heute wirklich sein muss und was nicht. Und ich bin sehr neugierig, welche Fragen dich zu diesem Thema noch bewegen. Schreibe mir gern einen Kommentar dazu, ich freue mich auf einen spannenden Gedankenaustausch von Frau zu Frau!
Antonia Vantighem
Systemische Coachin, Kommunikationstrainerin und Mama von 2 Jungs.
Als Frau Flamingo blogge hier zum Thema Selbstfürsorge für Frauen. Damit du deine innere Gelassenheit und Lebensfreude findest und dich neu in dein Leben verliebst. Hier erfährst du mehr über mich.